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Don Bosco Jugend- und Ausbildungszentrum – Förderprogramm für Mädchen und junge Frauen

Uganda , Distrikt Kamuli , Kamuli

Die Salesianer Don Boscos haben in Kamuli, einer Kleinstadt nordöstlich von der Hauptstadt Kampala, das Jugend- und Ausbildungszentrum St. Dominic Savio Youth Centre und das St. Joseph Vocational Training Centre (St. Joseph VTC) gegründet. In der verhältnismäßig armen Regionen haben junge Menschen nur sehr geringe Chancen auf eine Berufsausbildung.

Besonders betroffen sind Mädchen und junge Frauen. Ihre Rolle besteht in erster Linie darin, den Haushalt zu führen und zunächst ihre Geschwister, später dann die eigenen Kinder zu versorgen. Dass sie zur Schule gehen oder einen Beruf erlernen, wird von ihnen nicht erwartet.

Im Berufs- und Ausbildungszentrum der Salesianer, das von der Stiftung Tagwerk und Human Help Network e.V. seit 2014 unterstützt wird, liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Förderung von Mädchen und jungen Frauen. Seit 2016 wird dieser Ansatz durch zusätzliche Initiativen erweitert.

Don Bosco Jugend- und Ausbildungszentrum – Förderprogramm für Mädchen und junge Frauen

© Bernd Weisbrod, Ingelheim

So läuft das Projekt ab

Unser Partner Human Help Network e.V. hat im Frühjahr 2016 in Zusammenarbeit mit den Salesianern Don Boscos damit begonnen, im St. Joseph VTC ein Projekt zur Förderung von Mädchen und jungen Frauen in Kamuli aufzubauen, das sich inzwischen erfolgreich etabliert hat.

Durch gezielte Sozialarbeit in den umliegenden Dörfern werden die Mädchen gestärkt und ermutigt, eine Ausbildung zu erlernen – Grundlage für ein besseres und eigenständiges Leben in der Zukunft.

Aktion Tagwerk-Projekt Don Bosco Garage

© Esther Kronsbein, Duisburg

Im Rahmen des Förderprogramms für Mädchen und junge Frauen erhalten seit 2016 jährlich 60 bis 65 Mädchen ein Stipendium für die Berufsausbildung im Ausbildungszentrum der Salesianer.

Das Ausbildungsangebot im St. Joseph VTC Kamuli reicht von Schreinerei und Maurerhandwerk über Elektrik, Kfz-Handwerk, Installation und Metallverarbeitung bis hin zu Schneiderei und Büroausbildung.

Einer der größten Ausbildungszweige ist die Kfz-Berufsausbildung mit rund 200 Auszubildenden, darunter ein Drittel Mädchen und junge Frauen.

Don Bosco Jugend- und Ausbildungszentrum – Förderprogramm für Mädchen und junge Frauen

© Esther Kronsbein, Duisburg

Seit 2017 werden neben mehrjährigen Berufsausbildungen mit staatlich anerkanntem Abschluss auch non-formale Kurzausbildungen (circa vier Monate) angeboten, die in sogenannten Satelliteninstituten stattfinden. Dies sind Ableger des St. Joseph VTC, knapp eine Stunde von Kamuli entfernt.

Junge Frauen, die in weiter abgelegenen ländlichen Regionen leben, haben hier die Möglichkeit, an Kursen in den Bereichen Landwirtschaft, Viehzucht, Kunsthandwerk oder Schneiderei teilzunehmen. Sie können in ihrem Heimatdorf wohnen bleiben, sich weiter um ihre Familie kümmern und gleichzeitig eine Weiterbildung in ihrer Nähe besuchen.

So erhalten auch sie die Chance, sich später ein eigenes Einkommen zu sichern und ein selbstständiges Leben zu führen.

Ziel des Projekts

Das Jugend- und Ausbildungszentrum setzt sich nachdrücklich für die Ausbildung von Mädchen und jungen Frauen ein. Sie werden in ihrer Persönlichkeit und ihrem Selbstbewusstsein gestärkt, sodass sie später einen besseren Stand in der Gesellschaft haben und finanziell unabhängig sein können.

Die Projektarbeit der Stiftung Tagwerk orientiert sich an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen.

So werden die Sustainable Development Goals (SDGs) im Projekt umgesetzt

1 Keine Armut

SDG 1

Viele Familien auf dem Land leben in großer Armut und Not. Im Don Bosco Jugend- und Ausbildungszentrum werden die Kinder und Jugendlichen für ein eigenverantwortliches Leben gestärkt. Durch Bildungsangebote und soziale Betreuung bekommen junge Menschen Wege aufgezeigt, die Armut langfristig zu überwinden.

4 Hochwertige Bildung

SDG 4

Ausbildungsangebote können von vielen jungen Frauen nicht wahrgenommen werden, da ihre Arbeitskraft dringend zuhause gebraucht wird und sie ihre Eltern unterstützen müssen. Zudem können sich viele Familien die Schulgebühren und die Kosten für Lernmaterial oder Schuluniformen nicht leisten. Ziel des Förderprogramms ist es, den jungen Frauen dennoch eine Ausbildung zu ermöglichen – zum einen über Stipendien und zum anderen durch Ausbildungskurse, die auf die Lebensverhältnisse der Frauen zugeschnitten sind. Damit eröffnen sich für die jungen Frauen neue Chancen auf ein eigenverantwortliches Leben.

5 Geschlechtergleichheit

SDG 5

In die traditionelle Rolle der „Mutter und Hausfrau“ gedrängt, bleibt jungen Mädchen und Frauen insbesondere in den ländlichen Regionen Ugandas ein Schulbesuch oder eine Ausbildung zumeist verwehrt. Wenn eine Familie das Geld für Schulgebühren aufbringen kann, genießen in erster Linie die Söhne das Privileg der Ausbildung. Die Mitarbeiter:innen im Jugend- und Ausbildungszentrum setzen sich nachdrücklich für eine Gleichstellung von Frauen ein. So bleibt ein bestimmter Anteil der Stipendien Mädchen und jungen Frauen vorbehalten. Zudem wurden auch zusätzliche Ausbildungsgänge eingerichtet.

10 Weniger Ungleichheiten

SDG 10

Die Ausbildungsmöglichkeiten sind in Ugandas Städten, insbesondere in Kampala, deutlich besser als in den strukturschwachen ländlichen Regionen. Als einziges Ausbildungszentrum in Kamuli und Umgebung möchte das St. Joseph VTC mit seinen Bildungsangeboten auch junge Menschen auf dem Land erreichen. Es trägt somit dazu bei, das Stadt-Land-Gefälle zu mindern.