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Agroforstwirtschaft CHH

© Human Help Network e.V., Mainz

Nachhaltiger Anbau durch Agroforstwirtschaft

9. Oktober 2023
Stiftung Tagwerk-Projekte
von Kristin Haas-Heichen

Für die Versorgung der von Human Help Network betreuten Kinderfamilien im Südwesten Ruandas spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Extremwetterereignisse infolge des Klimawandels werden jedoch zu einer immer größeren Herausforderung und fordern ein Umdenken im landwirtschaftlichen Anbau.

Die Kinderfamilien leben in weit abgelegenen Regionen auf dem Land, die oft nur mühsam erreichbar sind. Der Anbau von Gemüse und Obst bedeutet für sie Ernährungssicherung und wichtige Lebensgrundlage. Doch ihre Land- und Ackerflächen sind zum großen Teil an und auf Hügeln gelegen und somit bei Extremwetterereignissen wie Dürre und Starkregen besonders gefährdet. Immer öfter kommt es zu Ernteausfällen. Dringend erforderlich sind daher nachhaltige und ressourcenschonende Formen der Landwirtschaft, die sowohl länger anhaltenden Trockenperioden als auch Wasser- und Winderosion besser standhalten können.

Strive Foundation Rwanda, lokaler Projektpartner von Human Help Network, hat daher im Kinderfamilienprojekt mit Agroforstwirtschaft begonnen: Hier werden Gemüseanbau mit Bäumen und Sträuchern auf einer Fläche kombiniert. Das heißt, auf die Felder werden Bäume gepflanzt, die für die Nutzpflanzen zu wichtigen Schattenspendern werden. Zudem holen sie Wasser aus tieferen Bodenschichten, sodass die Böden nicht so schnell austrocknen.

Über das Jahr haben Strive-Mitarbeiter:innen zusammen mit den Kindern und Jugendlichen Obstbaum-Setzlinge in Zuchtbeeten angezogen, sodass sie im Oktober/November ausgepflanzt werden können. Geplant sind 50 Setzlinge für jede Familie, abhängig von der Größe des zu bestellenden Ackerlands können es im Einzelfall auch mehr sein.

Agroforstwirtschaft hat viele Vorteile und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die Anbauflächen profitieren neben einer verbesserten Wasser- und Nährstoffversorgung und dem Schutz vor Erosion auch von einer langfristigen Steigerung der Bodenqualität. Zudem werden durch die Sträucher und Bäume große Mengen an CO2 gebunden.

Strive Foundation Rwanda plant die Einführung von Agroforstwirtschaft auch in anderen Projekten, so beispielsweise in den ebenfalls von Human Help Network unterstützten Frauenkooperativen Ingoro und Amahoro.