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Kinderhaushalte Ruanda - 2. Hilfslieferung

© Human Help Network e.V., Mainz

Zweite Hilfslieferung für Kinderfamilien in Ruanda

26. Juni 2020
Stiftung Tagwerk-Projekte
von Kristin Haas-Heichen

Bereits seit vielen Wochen gelten in Ruanda im Rahmen der Covid-19-Prävention strenge Shutdown-Regeln. Reisebeschränkungen, Ausgangsperren, Schließungen von Schulen sowie eingeschränkte Öffnungen von Geschäften und Märkten bestimmen den Alltag der Menschen. Für die Kinderfamilien haben diese Maßnahmen gravierende Folgen.

Die Kinderhaushalte im Süden Ruandas gehören zu den ärmsten Teilen der Bevölkerung. Hatten sie schon vorher nur sehr wenig zum Leben, spitzt sich ihre Notlage in den letzten Monaten immer stärker zu. Mit Schließung der Schulen entfallen Schulspeisungen, Ausgangssperren verhindern das Annehmen kleinerer Arbeiten außerhalb, um Geld für Nahrung zu verdienen. Die Kinder müssen hungern.

Die Schulen bleiben vorläufig noch bis September geschlossen. Seit April bietet die ruandische Bildungsbehörde ein „Radio-Lernprogramm“ an, um den Schüler:innen weiterhin die Teilnahme an regelmäßigen Unterrichtseinheiten zu ermöglichen.

Die Kinderfamilien konnten daran jedoch bislang nicht teilnehmen, denn sie verfügten über kein eigenes Radio. Für die Kinder ist diese Situation sehr enttäuschend. Hinzu kommt, dass in der Enge der kleinen Hütten das Zusammenleben zunehmend schwerer wird. Hunger, Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit führen immer häufiger zu Konflikten, die die Kinder alleine kaum lösen können.

Nach einem ersten Hilfstransport im Mai, der die Kinderhaushalte mit dringend benötigten Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgte, erfolgte im Juni eine zweite Lieferung. Strive Foundation Rwanda hat mit Unterstützung von Human Help Network die Hilfsmaßnahmen noch einmal erweitert. Neben den für das Überleben der Kinder notwendigen Nahrungsmitteln wurden jetzt auch Radios an die Kinderhaushalte verteilt.

Unterstützung beim Lernen, aber auch im tagtäglichen Umgang miteinander (Konfliktlösung) erhalten die Kinder zudem von Mitgliedern ehemaliger Kinderfamilien, die die Schule bereits abgeschlossen haben. Die Kinder und Jugendlichen in unserem Projekt haben jetzt eine Chance, an dem für alle ruandischen Schüler eingerichteten Fernunterricht teilzunehmen, und sie können wieder lernen.